Initium amicitiae

Mit gesenktem Blick und einem Koffer, sowie zwei Käfige hinter sich her ziehend kam Raph in Kings Cross an. Die Schulsprecherin hatte sich klar ausgedrückt, wie er zum Zug kam und so fand er auch schon die Absperrung und trat unbemerkt hindurch auf das Gleis 9 ¾.
Dort herrschte Hochbetrieb, er blickte hoch zu der Uhr und sah, dass es bereits kurz vor Elf war, also kam er gerade rechtzeitig. Ganz alleine schaffte es der schmächtige Elfjährige seinen wuchtigen Koffer, sowie den Käfig seiner Eule und den Käfig seiner Knieseldame in den Zug, gerade rechtzeitig, denn der Zug fuhr genau in dem Moment los, wo er in den Zug stieg. Die meisten Schüler hatten bereits Abteile und so war der Gang schnell geleert.
Auf der Suche nach einem Abteil kam er an vielen Abteilen vorbei, die bereits voll besetzt waren, bis er schließlich in der Mitte des Zuges ein Abteil entdeckte, in der nur ein Mädchen in seinem Alter saß.
“Hallo, die anderen Abteile sind voll, kann ich mich zu dir setzen?“, fragte der Erbe von Rowena Ravenclaw das Mädchen und sah sie schüchtern an. Er würde zwar lieber in einem Abteil alleine sitzen und mit Sima spielen, aber dies war wohl nicht möglich, so musste er sich mit dem unbekannten Mädchen zufrieden geben, wenn sie ihn den ließ. Er sah zu Sima herunter und musste unwillkürlich an seine kleine Schwester denken, sie wäre sicherlich genauso aufgeregt gewesen, wenn sie noch leben würde, sie hätte sicherlich mit ihm gefiebert, auch wenn sie zuhause geblieben wäre. Leicht den Kopf schüttelnd verdrängte er die Gedanken und sah wieder zu dem Mädchen.

Die kleine Phil war gerade erst 11 Jahre alt geworden und sollte nun auf eine Fremde Schule gehen auf der Hexen und Zuberer unterrichtet werden. Sie hatte ziehmlich angst gehabt als sie alleine in die große schöne Dampflock gestiegen war.
Acuh war sie alleine als sie sich ein Abteil ausgesucht hatte und schaute nun aus dem fenster.
Bis plötzlich die Tür aufgeschoben wurde, sofort sah Phil den jungen an der hineinschaut und lächelte ihn bezaubernt an. Ihre neue Katzte maunzte neugierig als diese des jungen Tier sah. "Natürlich komm nur rein...ähm...was ist das für ein Tier?" fragte klein Philli ohne umschweife und strahlte den jungen an.

Leicht lächelnd ging Raph in das Abteil, hievte seinen Koffer auf die Ablage über den Sitzen und schloss dann die Abteiltür, erst dann setzte er sich gegenüber dem Mädchen hin und holte Sima aus ihrem Käfig.
“Das ist Sima, sie ist eine Knieseldame.“, erklärte der kleine Elfjährige seiner gegenüber und streichelte dabei Sima übers Fell, die neugierig die andere Katze anmauzte.
“Wie heißt du eigentlich?“, fragte Raph neugierig nach und betrachtete das Mädchen sich gegenübergenauer, sie hatte braune Haare und braune Augen, eine Stupsnase und ein ziemlich hübsches Gesicht. Ein unbekanntes Gefühl stieg plötzlich in ihm auf und er musste sich zusammenreisen nicht sein Gesicht zu verziehen, seine Miene blieb wie vorher, ein sanftes Lächeln, um das Mädchen nicht zu verschrecken.

Phil sah sich dasn tier an und befand es als niedlich. "Niedlich..wirklich liedlich.." meinte sie und kicherte fröhlich.
Als der andre sie dann nach ihrem Namen fragte sah sie ihn fröhlich an, "Philomena Melissa McGregor. Aber bitte nenn mich einfach nur Philo. Und wie heißt du??" fragte sie dann leise und sah ihn mit großen Augen an.

"Lucian Raphael Arcadius Lithgow, aber nenn mich bitte Raph, bloß nicht Luc oder Luci.", antwortete der Elfjährige auf die Frage von Philo.
Aufmerksam betrachtete er das Mädchen vor sich weiterhin und entdeckte in jeder Sekunde mehr ein paar Kleinigkeiten, die er sich einprägte um sie später in seinen Erinnerungen einzubauen, ihre Haare wellten sich etwas, vermutlich von der Luftfeuchtigkeit, die von der Hitze und den vorher gegangenen Regenfällen der letzten Tage her rührte.
"Kommst du aus einer Zaubererfamilie?", fragte Raph unverblühmt, es war ihm egal ob er nun mit einer Reinblüterin, Halbblüterin oder Muggelstämmigen redete, doch sie wirkte so unschuldig und aufgeregt, dass es ihm so vorkam, als wäre sie aus einer Muggelfamilie, doch natürlich konnte er sich irren, daher fragte er, er wollte es einfach nur wissen, der Information willen.